Psychopädagogik
Psychopädagogik ist eine wissenschaftliche Disziplin, die darauf abzielt, Verhaltensmuster und Schwierigkeiten beim Lernen im Zusammenhang mit dem sozialen Umfeld zu analysieren und Hilfestellungen anzubieten. Dafür integriert sie Wissen und Leitlinien aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Anthropologie, Psychoanalyse, Neurologie und Psycholinguistik.
So ist der Psychopädagoge als Therapeut in der Lage, Schwierigkeiten, Probleme und Störungen im Lernprozess zu erkennen, die emotional, sozial, körperlich oder seelisch sein können.
Mit einem ganzheitlichen Konzept – neben pädagogischen Mitteln, bzw. Förderungsmöglichkeiten, durch welche die Grundlage der kognitiven Leistungen sowie die Basiskompetenzen verbessern werden können – werden psychotherapeutische Ansätze integriert, mit der Aufgabe, die psychischen Lernsituationen der Kinder positiv zu verändern.
Je nach Ausmaß und Art der Probleme wird durch die psychopädagogische Lerntherapie auf unterschiedlichen Wegen wieder eine positive Lernhaltung hergestellt. Ziel ist es, den blockierten Lernprozess des Kindes in Gang zu setzen, mit der Wahrnehmungsförderung die Lernvoraussetzungen zu verbessern und das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu stärken.
Gezielte Förderungen spezifischer Fähigkeiten werden nach der Diagnose eingesetzt, um das nachzuholen, was in der Lernentwicklung verpasst worden ist.
Allgemeine Lernprobleme
Der Mensch kann hinter den fachlichen Leistungserwartungen zurückbleiben, weil grundlegende Probleme im Lern- und Arbeitsverhalten vorliegen. Diese Probleme können sich auf die folgenden Bereiche beziehen:
- Arbeitshaltung,
- Lernstrategien,
- Selbststeuerung,
- Stressregulation,
- Leistungsmotivation.
Mögliche Ursachen
Lernstörungen sind in der Regel multikausal. Es kann sich ein Ursachengeflecht bilden, das bei jedem Kind ganz unterschiedlich zusammengesetzt ist.
Körperliche Faktoren
Psychische Faktoren
Schulische Faktoren
Familiäre Faktoren
Interventionen, Diagnose und Abklärungen
Anamnese
Hier wird intensiv auf die bisherige Entwicklung der Personen eingegangen. Anhand präziser Fragen werden Informationen gesammelt, damit ein eigenes Bild über den Entwicklungsstand des Menschen geschaffen werden kann. Das ist ein nötiges Werkzeug für die Förderdiagnose.
Diagnose
- Nur mit Hilfe einer gezielten Förderdiagnose kann der Lernstand des Kindes erfasst werden.
- Eine Förderdiagnose soll helfen, die Ursachen der Schwierigkeiten zu finden, um geeignete Fördermaßnahmen aufzuzeigen.
- Kognitive Fähigkeiten, Arbeitsverhalten und seelische Empfindlichkeit bilden die Basis eines erfolgreichen Lerntherapieprozesses.